Gut Leben
mit Demenz

Den Weg gemeinsam gehen
Früher hatten Elisabeth Penzias und ihre Schwestern einen Dienstplan, der organisierte, wann sich wer um ihre an Demenz erkrankte Mutter kümmert. Seit die Mutter als Tagesgast das Caritas Pflegewohnaus St. Leopold in Klosterneuburg besucht, hat sich die Situation entspannt. Auch die Initiative „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ bietet Unterstützung.

Zahlen und Fakten
  • 1.184 Plätze  
    in 12 Pflegewohnhäusern.
  • 419 freiwillige MitarbeiterInnen 
    in der Pflege.
  • 9.000 Menschen 
    wurden in Wien und Niederösterreich zu Hause betreut.
  • 1,26 Mio. Stunden 
    leistete die Caritas in der mobilen Pflege.
  • 4.163 Notruftelefone 
    sind in Haushalten in Wien und Niederösterreich aktiv.
  • Rund 380 begleitete Personen 
    in der 24-Stunden-Betreuung (1.500 Qualitätsvisiten).
„Am Anfang der Krankheit haben wir nur bemerkt, dass die Mutti ein bisschen anders reagiert. Und vieles redet man sich dann auch klein“, erinnert sich Elisabeth Penzias. „Aber irgendwann war es unübersehbar und dann wussten wir auch, dass die Mutti Hilfe braucht. Nicht nur beim Gedächtnis, sondern auch im Alltag.“ Die Tagesbetreuung im Pflegewohnhaus beschreibt Elisabeth Penzias als Glücksfall.
„Man muss sich darauf einstellen, dass man liebevoll mit ihr ihren Weg geht – und gar nichts ausrichten kann, wenn man sagt: so und jetzt schnell."

Wertvoller
Austausch

2017 wurde der Neubau des Pflegewohnhauses St. Leopold eingeweiht. Jetzt leben die BewohnerInnen und Tagesgäste in Wohngruppen mit offener Küche und gemeinsamem Wohnzimmer. Es gibt viel Kontakt mit Freiwilligen, jungen Menschen, Tieren. Als wertvoll empfindet Elisabeth Penzias den Austausch mit den MitarbeiterInnen, die auch immer Pflegetipps parat haben.
„Wichtig ist, dass die Demenz nicht ein Spezialwissen im Eck von Betroffenen bleibt, sondern sich ins Leben bröselt!“

Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg

Elisabeth Penzias ist Angehörigenvertreterin im Netzwerk „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“. Vor einem Jahr von der Caritas ins Leben gerufen, wird die Initiative von der Stadtgemeinde, allen professionellen Pflegeanbietern, Vereinen, Stadtapotheke, Bibliothek, Krankenhaus, Pfarren u.v.m. sowie von Betroffenen und Angehörigen getragen. 75 MitdenkerInnen von 25 Organisationen sind bereits Teil des Netzwerks und machen für einen offenen Umgang mit der Krankheit mobil. Die Initiative will mit Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung, Vernetzung und neuen, kostenlosen Angeboten, Klosterneuburg zu einer Modellregion für eine demenzfreundliche Gemeinde machen.

Qualität in der Pflege

In den letzten Jahren haben sich MitarbeiterInnen konsequent in Hospiz und Palliative Care weitergebildet – also in der Begleitung von schwer und unheilbar kranken Menschen. Im Vorjahr wurde das Projekt in der Pflege Zuhause in Wien abgeschlossen. Das Jahr 2017 war außerdem geprägt durch die Entwicklung des Lebensqualitätskonzepts, das sowohl in der mobilen als auch in der stationären Pflege verankert wird. In dem innovativen Pflegekonzept ist die Selbstbestimmung des betreuten Menschen der Ausgangspunkt der pflegerischen Tätigkeiten.