„Ich habs
gemeistert“

Heißt Kantine,
ist aber viel mehr

Die Kantine im alten Fabriksgelände der Brotfabrik in Favoriten schafft Arbeitsplätze für Menschen mit geringen Jobchancen. Martina Schirmböck ist seit zwei Jahren dabei. „Davor war ich 13 Jahre ohne Job. Alleinerziehend und ohne Ausbildung hab ich irgendwie den Anschluss verpasst“, sagt sie. Schichtarbeit war nicht mehr möglich. Heute merkt man kaum noch, dass sie keine Küchenerfahrung hat.

Zahlen und Fakten
  • 404 Arbeitsplätze  
    für Langzeitarbeitslose in drei sozialintegrativen Betrieben.
  • 1.250 langzeitarbeitslose Frauen und Männer 
    waren in unseren Einrichtungen beschäftigt.
  • Die Vermittlungsquote 
    lag bei bis zu 57%.
  • 500 langzeitarbeitslose Menschen 
    wurden in unserem step2job beraten.
  • 1.140 Beratungen 
    im Rahmen der betrieblichen Sozialberatung in Unternehmen.
  • 740 Beratungen 
    wurden in unserer ArbeitsMarktBeratung durchgeführt.
Viele Jahre hatte Martina Schirmböck (55) in einer Fabrik gearbeitet. Dann wurde sie schwanger. „Mich hat mein Kind aus der Bahn geworfen“, sagt sie heute. Mit Kind konnte sie die Arbeitszeiten nicht mehr einhalten. Dabei wollte sie immer arbeiten. „Man kommt kaum über die Runden – überhaupt als alleinerziehende Mutter.“
„Die Arbeitszeiten waren das Problem. Schicht arbeiten konnte ich nicht mehr mit Kind.“

Glücklich, wieder
einen Job zu haben

Gerade Menschen 50 plus haben es schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Heute ist Martina Schirmböck froh, dass sie über das AMS und das Restaurant INIGO den Einstieg geschafft hat. Von hier kam sie zur Kantine. „Heutzutage ist es schwierig, einen Job zu finden. Noch dazu einen, der auch Spaß macht. Die Gäste sagen oft, dass es gut war. Da wächst man immer einen Kopf größer, wenn man hört, dass es schmeckt.“
„Wir helfen uns gegenseitig. Wir sind ein Team, wir halten zusammen.“

Wieder Fuß fassen im Job

Mit all unseren Jobprojekten wollen wir arbeitslosen Frauen und Männern eine Chance geben, (wieder) im Arbeitsleben anzukommen und sie damit auch wieder in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Denn: Arbeit ist mehr als Geld verdienen. Arbeit bedeutet auch soziale Anerkennung. Neben langjährig bewährten Angeboten, wie den Arbeitsplätzen in den carlas oder dem Restaurant INIGO führen wir auch einen Supermarkt mit 20 Transit-Arbeitskräften. Ergänzend bieten wir vielfältige Beratungsangebote, etwa für Mindestsicherungs-BezieherInnen (z. B. step2job) oder für MitarbeiterInnen in Kooperation mit deren Betrieben (betriebliche Sozialberatung).

Sinnstiftende Beschäftigung

In den carlas konnten Menschen mit psychischen Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen fast 6.800 Stunden einer sinnstiftenden Beschäftigung nachgehen. In den beiden Möbellagern wurden im Vorjahr rund 1.700 Tonnen Sachspenden (Möbel, Hausrat etc.) sowie 1.700 Tonnen gespendete Textilien gesammelt. Mit der carla card plus erhalten Menschen mit geringem Einkommen einen Nachlass von 90 Prozent auf ihren Einkauf. 2017 haben wir rund 5.600 carla card plus BezieherInnen gezählt, die Kleidung im Wert von beinahe 700.000 Euro um nur 10 Prozent Selbstbehalt erhalten haben.