Lernen
fürs Leben

Dranbleiben
zahlt sich aus

„Natürlich ist nicht jedes Kind ein Fan von Lernen und Hausübung machen“, erzählt die 24-jährige Carmen Kalkbrenner, seit sechs Jahren Freiwillige im Lerncafé Klosterneuburg, „da muss man auch manchmal dabei sitzen und alle drei Sekunden sagen: weitermachen, weitermachen … aber wenn ich dann sehe, wie die Kinder sich entwickeln, ist es das auf jeden Fall wert!“

Zahlen und Fakten
  • 2.740 Wohnplätze  
    für geflüchtete Menschen (Grundversorgung und Notversorgung).
  • 272 Plätze 
    für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
  • 400.000 Kontakte 
    in den Beratungseinrichtungen.
  • 396 Aufenthaltstitel 
    wurden in der Asylrechtsberatung erwirkt.
  • 9.582 Bildungsberatungen 
    wurden durchgeführt.
  • 3.643 Personen 
    engagierten sich bei Kompa und ZusammenReden.
  • 7.989 Mal 
    wurden junge Frauen im Mädchenzentrum *peppa betreut und beraten.
Eigentlich wollte Carmen Kalkbrenner ja Architektin werden, aber das Studium entsprach dann doch nicht ganz ihren Vorstellungen. Sie beschloss, etwas Neues auszuprobieren – und landete schließlich als Freiwillige im Lerncafé in Klosterneuburg. Einem Ort, wo Kindern aus benachteiligten Familien eine kostenlose Lern- und Nachmittagsbetreuung geboten wird.
„Wir schauen bei jedem Kind: Wo sind die Stärken, wo sind die Schwächen und wie können wir individuell fördern.“

Voneinander lernen.

Heute hat sie ein neues Ziel: Sie möchte Schulpsychologin werden und hat ein entsprechendes Studium auch schon fast abgeschlossen. Ihre Erfahrungen aus dem Lerncafé haben ihr dabei geholfen und deshalb möchte sie so lange es geht, auch weiterhin als Freiwillige mithelfen.
„Es ist etwas anderes, wenn ich darüber lese, wie man etwa Gruppen anleitet oder wenn ich es hier einfach ausprobieren kann.“

Wenn die Eltern nicht weiterhelfen können

Nicht alle Kinder können die Schule ohne Hilfe bewältigen und vielen Eltern ist es kaum möglich, ihre Kinder dabei zu unterstützen. In unseren Lerncafés erhalten Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien kostenlose Lernhilfe. Aktuell gibt es auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien elf Lerncafé-Standorte. 160 Freiwillige lernen dort mit 300 Kindern und leisten dabei großartige Arbeit: Im vergangenen Schuljahr haben 95% der Teilnehmenden die jeweilige Schulstufe positiv abgeschlossen. Das Angebot steht grundsätzlich allen Kindern offen, richtet sich aber insbesondere an Kinder mit Migrationshintergrund.

Einsatz für Menschen auf der Flucht

Wir waren 2017 auch an anderen Stellen gefordert. Da immer weniger geflüchtete Menschen Österreich erreichten, mussten wir nach den intensiven Jahren 2015/16 nun 13 Notquartiere und Grundversorgungseinrichtungen schließen. Unsere Asyl- und Fremdenrechtsberatung hilft kostenlos in Fragen des Asyl-, Niederlassungs- und Einbürgerungsverfahrens. Dabei klären RechtsberaterInnen im persönlichen Gespräch die jeweilige aufenthaltsrechtliche Perspektive und achten auf die Wahrung der Rechte der Betroffenen. Im Vorjahr wurden im asylrechtlichen Journaldienst pro Monat 300 bis 400 Beratungsgespräche geführt. Ein Fokus lag auf dem Schutz besonders vulnerabler Personen, etwa traumatisierte Menschen oder Opfer geschlechtsbezogener Gewalt.